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WERKBESCHRIEB

Umbau und Sanierung Pfarrhelferhaus

Das spätgotische Gebäude diente vermutlich der 1460 gegründeten Bulligerpfründe als Kaplanei und wurde nach der Rekatholisierung 1531 zur Helferei. Die rund 500 Jahre alte Liegenschaft wurde im Laufe der Nutzungszeit immer wieder renoviert, letztmals vor 60 Jahren vollumfänglich und 1990 mit einer sanften Innen- und Aussenrenovation. Seit dem Ableben des Pfarrhelfers im April 2013 stand die Liegenschaft leer. Im Erdgeschoss des Pfarrhelferhauses befand sich ein Besprechungszimmer, in den beiden oberen Geschossen weitere sechs Zimmer, Nassräume und die Küche des Pfarrhelfers. Im unbeheizten Estrich befand sich zudem ein Lagerraum. Das Gebäude ist nur teilweise unterkellert, was bei den Liegenschaften an dieser Lage in der Reussschlaufe absolut gängig ist, da der Grundwasserspiegel sehr unterschiedlich hoch sein kann.

Eine Machbarkeitsstudie Ende 2013 sah eine weitere Wohnnutzung des Gebäudes vor. Es war geplant im Erdgeschoss ein Sitzungszimmer/ Atelier einzurichten, das aber auch als Gästezimmer mit Kleinküche und separatem Nassraum nutzbar ist. Im 1. Obergeschoss wurde der Einbau einer 2 ½ Zimmerwohnung und im 2. Obergeschoss eine 4 ½ Zimmer Maisonettewohnung geplant.

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde in rund anderhalb Jahren umgebaut und hinsichtlich Energieverbrauch und Brandschutz an den heutigen Stand der Technik angepasst. Ganz im Sinne der «Bewahrung der Schöpfung» wurde der schonende Umgang mit der bestehenden Bausubstanz gepflegt. So erscheint die Aussenhülle des Pfarrhelferhauses wie bisher ruhig und unspektakulär im Kirchenbezirk und im Dialog mit der prachtvollen Stadtkirche St. Nikolaus.

Durch den sensiblen aber dezidierten Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz bekommt das Gebäude auch innen eine neue athmosphärische Qualität. So wurden bewusst erhaltenswerte Bauteile aufwändig saniert, bestehende gestemmte Türblätter wiederverwendet. Um dem Pfarrhelferhaus auch im Inneren des Gebäudes die nötige Reverenz zu erweisen, wurde im Eingangsbereich ein gut sichtbares Hauskreuz angefertigt. Das Eisenkreuz stammt aus recyclierten Chorgittern des Nikolauskirche wurde vom Wettinger Künstler Cesco Peter geschaffen. Im Zentrum des Kreuzes glänzt ein Strahlenkranz - die Sonne symbolisierend. Auch dieser Beitrag von Kunst im Bau steht unter dem Motto «Bewahrung der Schöpfung».